Urlaubswetter / Sonnenklima Medebach :
Sonnenklima Medebach
Das Sonnen-Klima in der Medebacher Bucht
Das Feriengebiet Medebach und die Medebacher Bucht sind landschaftlich besonders reizvoll und unterscheiden sich von anderen Feriengebieten im Sauerland. Das bemerkenswerteste aber ist das dadurch bevorzugte Klima im südöstlichen Zipfel des Sauerlandes, an der Grenze zu Hessen.
Mehrjährige Messungen belegen, dass die Sonne ähnlich häufig wie an der Ostseeküste scheint, es regnet weniger als normal und die Temperaturen sind deutlich höher als auf den sauerländischen Bergen.
Mit einem jährlichen Durchschnittswert von 1.695 Stunden Sonne* in Medebach sind die Werte so hoch wie in dem sonnenreichen Ostsee-Bundesland Mecklenburg- Vorpommern und deutlich höher als auf dem Kahlen Asten (Winterberg/ Sauerland).
Aber warum ist das so? Der Grund liegt in einem bevorzugen Kleinklima, einer „Regenschattenlage“, die die Medebacher Bucht vor den Niederschlägen des Rothaargebirges schützt.
Die Wolken müssen beim Überqueren der hohen Berge des Sauerlandes aufsteigen und laden Regen und Schnee auf den Gipfeln rund um den Kahlen Asten** ab. Dabei lösen sich die Wolken auf der Leeseite der hohen Berge des Sauerlandes auf und die Sonne scheint in Medebach deutlich mehr. Hierbei handelt es sich um einen Art „Föneffekt“, wie er z.B. auch in Süddeutschland bekannt ist. Beobachten lässt sich das besondere Wetter der Medebacher Bucht z.B. auf dem Aussichtsturm des Kahlen Astens, von wo das Auflösen der Wolken zu beobachten ist.
Klimaindikation Medebach
(Ausführung: Julian Pape, Wetterportal Pape Gbr)
- Zu erwartende Großwetterlagen im Jahrgang
Die Ferienregion Medebach liegt im Westen Deutschland im Bereich der mitteleuropäischen Westwindzone. Der vorherrschende Witterungseinfluss findet daher vom Atlantik bzw. der Nordsee mit vergleichsweise feuchten und gemäßigten Luftmassen statt. Westwetterlagen verteilen sich regelmäßig über das gesamte Jahr und haben ihr leichtes Maximum in den Winter- und Sommermonaten. Sie sorgen im Winter für vergleichsweise milde Luftmassen, im Sommer haben sie einen abkühlenden Effekt. Im Frühjahr und im Herbst schwächen sie sich etwas ab und ein oftmals im Bereich der Britischen Inseln befindliches Hochdruckgebiet blockiert die Strömungen vom Meer. So treten in diesen Monaten häufiger Hochdrucklagen oder auch trockenere Strömungen vom Atlantik auf.
Die Medebacher Bucht liegt als diese Großwetterlagen beeinflussender Faktor im Regen- und Windschatten des Rothaargebirges. So fallen hier teilweise nur die Hälfte der Niederschlagsmengen wie am Hauptkamm des Gebirges rund um Winterberg und Willingen. Die Sonnenscheindauer ist um etwa 30 % höher, die Windgeschwindigkeiten sind etwas schwächer. In den westlichen Ortsteilen nahe der Stadtgrenzen zu Winterberg und Willingen befindet man sich im Übergangsbereich zwischen beiden Lokalklimaten.
- Jahreszeitlich üblicherweise auftretende belastende Witterungslagen (Nebel, Wärmebelastungen, Föhn, Ozon)
Die Medebacher Bucht zeichnet sich aus durch eine Beckenlage im Windschatten des Rothaargebirges. Im Herbst und Winter bilden sich bei länger andauernden Hochdruckwetterlage kalte Luftmassen in den Senken des hessischen Berglandes. Die damit verbundenen Nebelwetterlagen (Inversionslagen) erfassen auch Medebach und Umgebung und können im Extremfall mehrere Tage anhalten. Die Berge im westlichen Teil des Stadtgebietes liegen bei diesen Wetterlagen in trockenerer und wärmerer Luft mit einer extrem guten Sichtweite.
Bei Wetterlagen mit Westwinden, die den Großteil des Jahres bestimmen, befindet sich Medebach im „Föhnschatten“ des Gebirges. Im Gegensatz zum Föhn, der aus den Alpen bekannt ist, wirkt sich dieser Wind allerdings nicht oder kaum belastend aus. Durch die damit verbundene Wolkenauflösung werden hiermit in der Regel positiv verbundene Witterungsreize ausgelöst.
Wärmebelastungen sind im Hochsommer bei länger andauernden Hochdruck-, oder Südwetterlagen möglich, wenn kontinentale Luftmassen die Medebacher Bucht erreichen. Durch die Tallage erfolgt bei sternenklarem Himmel allerdings im Gegensatz zu Großstädten auch bei heißen Wetterlagen eine nächtliche Abkühlung, die zu einer deutlichen Entlastung der Wärmebelastung führt.
- Starke Klimareize im Jahrgang (ggf. mit Indikationsangaben)
Kältereize: In den Monaten Oktober bis April sorgt die Mittelgebirgskühle zusammen mit einer im Vergleich zu Stadt- und Flachlandregionen höheren Windgeschwindigkeit zu Kältereizen, die sich positiv auf den Organismus auswirken.
Geringere Wärmebelastung: In Zusammenhang mit den höheren Kältereizen besteht eine im Vergleich zu den tieferen Lagen geringere Wärme-, und Hitzebelastung. Dies betrifft vor allem die Berglagen rund um Medebach, die bis auf knapp 800 m Höhe hinaufreichen.
Lichtreize: Die erhöhte UVB-Strahlung und die Lichtintensität in höher gelegenen Regionen machen wacher und wirken in der Regel stimmungsaufhellend.
Luftqualität: Durch die geringe Bebauung und Verkehrsbelastung ist in Mittelgebirgsregionen eine in der Regel gute bis sehr gute Luftqualität gewährleistet. Hinzu kommen wesentlich weniger Allergene in der Luft.
- Eventuelle kurzfristige stärke Beeinträchtigungen der Luftqualität (Ferienanfangs- und -rückreiseverkehr)
Eine ausgewiesene Jahreszeit mit einer starken Beeinträchtigung der Luftqualität bedingt durch Ferienverkehr ist rund um Medebach nicht festzustellen
Mehr Informationen über das Sauerland-Wetter, Bauern-Regeln und vieles mehr unter:
*von 2008 bis 2011 war die Sonnenscheindauer in Medebach höher wie im sonnenscheinreichsten Bundesland Mecklenburg-Vorpommern im 30-Jahres-Mittel (Datenbasis Meteomediastation Medebach und Deutscher Wetterdienst)
**von 2008 bis 2011 waren die Niederschläge auf dem Kahlen Asten doppelt so hoch wie in Medebach (Datenbasis Meteomedia-Station Medebach und DWD-Station Kahler Asten)